Vielfalt der Therapieziele
So verschieden die Biographien und die Krankheiten unserer Bewohner sind, so unterschiedlich müssen auch die Therapieziele sein. Allgemein lassen sich so nur grundsätzliche Ziele beschreiben. Ein Aufenthalt in unserer Einrichtung soll die Bewohner soweit wie möglich und gemäß ihren Bedürfnissen in zunehmendem Maße befähigen, ihren Ressourcen und Defiziten entsprechend sich stärker in die Gesellschaft zu integrieren.
Ein Schritt, um dieses Ziel zu erreichen, ist es, Realitätsbezug herzustellen, zu lernen, die eigene Biographie zu akzeptieren, Einsicht in eigene Möglichkeiten und Grenzen zu gewinnen und die Fähigkeit zu entwickeln, auch eigene Ziele zu finden. Durch Förderung der Kontaktfähigkeit und die Verbesserung der Belastbarkeit sollen die Bewohner zu einer emotionalen und sozialen Reifung gelangen (Soziotherapie).
Für einige heißt das, langsame Fortschritte im selbständigen Handeln bei den täglichen Verrichtungen und in den verschiedenen Lebensbereichen zu erzielen.
Bei Bewohnern, die auch an einer Suchterkrankung leiden, soll eine Abstinenzhaltung erarbeitet werden. Für diejenigen, die aus einer forensischen Klinik zu uns kamen, steht meist die langfristige Sicherstellung eines straffreien Lebens im Vordergrund.
Diese unterschiedlichen Ziele sollen durch eine Reihe verschiedener Maßnahmen und Leistungen verwirklicht werden.
Um den Bewohnern Halt und Orientierung zu geben, ist eine Tagesstruktur mit Bezugspunkten und Aufgaben sehr wichtig. Bei denjenigen im vollstationären Bereich werden die Tagesstruktur fester und die Bezugspunkte klarer sein, als bei jenen im ambulanten Wohnen.